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08.02.2012

Portrait der Wirklichkeit:

Ein Vergleich zwischen dem Modell Europa Parlament und dem Europäischen Parlament

 

Natürlich ist und bleibt das MEP ein Planspiel und nur der Versuch Schülern den 10. und 11. Klassen Politik und Europa ein wenig näher zu bringen, aber wie viel Wahrheit steckt hinter der Fassade des MEP.dek?  Auf den ersten Blick bewerten die meisten das Konzept wohl sehr skeptisch. So wohl auch viele Eltern der Delegierten und Organisatoren. Ein politisches Projekt, das, wie es der rasende Reporter T.H. ausdrückt, frei nach dem Prinzip „Von Schülern für Schüler“ abläuft und trotzdem möglichst realitätsnah sein soll.  Wo sind all die schwergewichtigen Politiker mit ihren Designeranzügen, die es schaffen eine Stunde lang zu reden, ohne etwas zu sagen? Wo sind die prunkvollen Gebäude mit all ihren Glasfassaden? Und wer ist überhaupt Fat Boy Hero?  Doch bei genauerem Hinsehen wird man viele Parallelen zwischen dem MEP und seinem großen Bruder finden können.  In den Ausschüssen und vor allem in der abschließenden GA debattierten die Delegierten häufig mit mehr Leidenschaft und Verbissenheit, als es die EP-Abgeordneten jemals könnten.  Um das internationale Bewusstsein der Delegierten zu stärken, müssen sich die Delegierten schon im Vorfeld in die Kultur und Politik eines anderen europäischen Landes hineinversetzen. Während der gesamten Woche schlüpfen sie dann in die Haut eines Abgeordneten ihres jeweiligen Landes. Ganz so wie ihre Vorbilder in Brüssel müssen sie in den diversen Debatten die Interessen ihres Landes vertreten. Einziger Unterschied: Nur selten heißen Politiker Polen, Spanien oder Griechenland mit Nachnamen.

In jeder Ausschusssitzung haben die Delegierten mit ihrer eingeschränkten Macht zu kämpfen. Denn auch beim MEP besitzen die Delegierten kein Initiativrecht und können nicht in die Hoheitsrechte einzelner Staaten eingreifen. Auch das Europäische Parlament in Straßburg besitzt diese Rechte nicht, da es kein Vollparlament darstellt. Die meiste Arbeit in der Woche wird in den Ausschüssen vollbracht. Ganz so wie es sich für ein „Arbeitsparlament“ gehört.  Zwar vertreten die EP-Abgeordneten häufig die breite Meinung ihrer jeweiligen Fraktion, jedoch entstehen auch hier häufig Interessenskoalitionen quer zu den nationalen und parteilichen Ausrichtungen, da es weder Regierungs- noch Oppositionsfraktionen gibt. Bei allen demokratischen Abstimmungen beim MEP versuchen die Delegierten nach bestem Gewissen ihre Stimme abzugeben. Bei den Abstimmungen erfahren sie viel über Gruppendynamiken und die Bedeutung der eigenen Meinung in einem demokratischen System.

Über die kleinen Unterschiede, wie die Unbegrenztheit der Mittel, oder dass die Delegationsgrößen nicht an die Bevölkerungszahl des jeweiligen Landes angepasst ist, lässt sich großzügig hinweg sehen, denn alles in allem stellt das MEP eine nahezu originalgetreu Kopie des echten Europa Parlaments dar. Und was die Kleiderordnung angeht, können sich die Abgeordneten in Brüssel noch so einiges von den Koblenzer Delegierten abgucken. Doch das Politik-Planspiel MEP kann etwas, was das Europäische Parlament nicht kann. Neue Freunde finden lassen – oftmals Menschen mit verschiedenen politischen Auffassungen und verschiedenen Charakteren. Doch eines verbindet sie, den Spaß am Debattieren, dem Auseinandersetzen mit politischen Problemen und der gemeinsame Europäische Gedanke. Wie unserer Präsident Alexander Weber einst sagte: „MEP connecting People“.
Um zu einem Resümee zu kommen, das Modell Europa Parlament und das Europäische Parlament haben den selben Grundgedanken, das Debattieren von politischen Problemen und das Finden einer geeigneten Lösung.  Das MEP bleibt ein Modell von Schüler für Schüler, doch wer weiß, vielleicht heißt es für einige für uns in der Zukunft auch beruflich: „Herr Delegierter, Sie haben das Wort.“

Presseteam MEP.dek 5 (T.H., F.B.H.)

 


 

Auch der Spaß hat seine Grenzen

Auf den ersten Blick schien alles normal zu sein. Die Resolutionen lagen pünktlich wie immer und perfekt zusammengeheftet auf den Tischen der Delegierten. Das Lobbying konnte unter der Leitung der Ausschussvorsitzenden wie gewohnt beginnen. Dann, nach dem ersten Durchblättern, ein kurzes Schmunzeln in der einen Ecke, ein entsetzter Gesichtsausdruck in der anderen. Sämtliche Blicke fielen sofort auf die massenhaft gegründeten Organisationen.
So hätte der gestrige Nachmittag verlaufen können, hätte sich nicht zuvor unser kompetentes Präsidium eingeschaltet. In deren Gesichtern hatte sich alles andere als ein Lächeln breit gemacht […] (Namen von der Homepage-Redaktion entfernt). Ist das Modell Europa Parlament bereits so tief gesunken, dass es sich einige Ausschüsse, mit Zustimmung der AV’s, erlaubten, […] ihren Gremien, Fonds und Kommissionen [politisch so inkorrekte Namen] zu geben? Irgendwo hat auch der schlechte Geschmack seine Grenzen. Auch die Presse weiß, dass es nicht möglich ist, Namen in der Plenarversammlung anzugreifen, jedoch heißt das noch lange nicht, dass man sich einen Spaß auf Kosten [Anderer bei der Wahl der Namen von neuen Institutionen machen] darf.
Ein Dank gilt dem Präsidium, welches ohne zu zögern benannte Gremien entfernte und das MEP.dek 5 vor einer Blamage retten konnte. Das nächste Mal sollte sich jeder Ausschuss zwei Mal überlegen, welche Namen man wählt und welche weit unter die Gürtellinie fallen und deshalb nichts in einer Resolution zu suchen haben.
Zum Schluss noch ein Aufruf an die Ausschussvorsitzenden: Ihr seid es, die die Delegierten unterstützen und ihnen helfen sollt, da ist es für uns unverständlich, wie oben genannte Namen unter eurer Einwilligung in eine Resolution aufgenommen werden konnten. Wir bitten euch in Zukunft mehr auf solche Dinge zu achten und euch rechtzeitig der Sache anzunehmen.
Ansonsten freuen wir uns auf eine spannende und unterhaltsame Plenarversammlung!

Presseteam MEP.dek 5

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